Birkenpech und zeitgenössische Alphabete

Trotz des kalten und regnerischen Wetters haben unsere Darsteller und Helfer am Thementag Birke am 28.4. ein tolles Zuschau- und Mitmachprogramm für Jung und Alt auf die Beine gestellt.

Bereits zum dritten Mal hat unsere frühmittelalterliche Handwerkergruppe im Geschichtspark den Versuch gestartet, im Zweitopfverfahren Birkenpech aus Birkenrinde zu verschwelen. Vielleicht waren es die kühlen Temperaturen, der Versuch war endlich erfolgreich und führte zu einer überraschend großen Menge dieses wunderbar duftenden schwarzen Goldes. Mit einer Konsistenz wie dickflüssiges Karamell kann das Birkenpech jetzt als Klebstoff und zum Imprägnieren von Holzgegenständen verwendet werden.

Ein ganz besonderes Schreibmaterial ist das Birkenrindenpapier. In Nowgorod sind mehr als 500 mittelalterliche Nachrichten, Rechnungen, Liebesbriefe, Schulaufgaben und Kritzeleien auf diesem Papier gefunden worden, die einen unglaublich lebendigen Einblick in das tägliche Leben der Slawen bieten. Jeder Besucher durfte ausprobieren, wie einfach sich mit einem Nagel kurze Botschaften in die Birkenrinde einritzen lassen, aber auch die Schriftproben durch unseren erfahrenen Schreiber aus dem 11. Jh. haben wunderbar funktioniert. Hier zu sehen sind verschiedene zeitgenössische Alphabete mit Eisengallustinte und Federkiel auf Birkenrindenpapier geschrieben.

Alles in allem war es trotz des Wetters ein sehr erfolgreicher Tag für uns. Die tapferen Helfer und Besucher hatten einen spannenden Tag. Nächstes Jahr werden wir das Thema auf jeden Fall wiederholen, drücken Sie uns die Daumen, dass wir dann einen schönen Frühlingstag mit frisch blühenden Birken erwischen.